Ein Bundesministerium, ein Großvater und der 9. Mai

Vier Wochen nun schon verweilen 26 junge Manager der Republik Kasachstan zu einem mehrmonatigen Bildungsaufenthalt in Deutschland. Derzeit absolvieren sie, verteilt auf die gesamte Republik, fachgebundene Praktika in Unternehmen, Betrieben und Behörden. Während des Fachseminars kam es zu einer bemerkenswerten Begegnung im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Ein blinder Mitarbeiter des Ministeriums referierte über die deutsch-kasachischen Beziehungen, was aufgrund seiner besonderen gesundheitlichen Situation den Kursanten großen Respekt abnötigte. Bei Frau Tokmursina aus Almaty wurden Erinnerungen an ihren Großvater wach. Dieser verlor während des 2. Weltkrieges aufgrund einer schweren Verletzung sein Augenlicht, was ihr Bild vom Großvater, aber auch von den Deutschen prägte. Nun – mehr als sechs Jahrzehnte später – ist die Enkelin zu einem Studienaufenthalt in Deutschland und wird von offenen und engagierten Menschen empfangen. Am 9. Mai begehen die Kasachen den Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus. Es soll auch ein Tag des Sieges der Vernunft sein, einander zu respektieren, von einander zu lernen, friedlich, gerichtet auf eine gemeinsame Zukunft in einer globalisierten Welt. Frau Tokmursina war tief beeindruckt von der Begegnung im Bundeswirtschaftsministerium. Sie musste ihre kleine Geschichte vom Großvater erzählen.

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